Die Idee

Ein jüdischer Künstler im christlichen Haus

 

Wir wollen die alte Geschichte wieder lebendig werden lassen. Nicht so, dass wir schlicht das Alte rekonstruieren. Das Haus ist nun eine evangelische Kirche und soll es auch bleiben. Aber es soll ein Gotteshaus werden, das das ganze Leben in diesen Mauern augenscheinlich werden lässt. Natürlich: Wände müssen gestrichen werden, ein neuer Fußboden in den Altarraum, eine neue Kanzel und ein neues Taufbecken wären schön und mit dem Windfang am Eingang muss auch etwas passieren. 

Aber die Hauptfrage ist: Wie erzählen wir die Geschichte dieses Hauses? Die zwei Geschichten dieses Gotteshauses: Dieser Synagoge und dieser evangelischen Kirche. Bis jetzt ist von der Vergangenheit nur der unheilvollen Zeit um 1938 gedacht: Mit einer Gedenktafel am Eingang. Aber was ist mit der Zeit davor, von 1875 bis 1933, als die Menschen hier ganz normal gelebt, gefeiert und getrauert haben? 

Die Fenster sollen es machen! Die Idee ist: Ein jüdischer Künstler gestaltet die Fenster der christlichen Kirche. So kommen dann die beiden Geschichten dieses Hauses zusammen und können miteinander versöhnt werden. Unser amerikanischer Besuch schrieb zu dieser Idee: „It brought tears in my eyes.“